© Martin Stollberg

Mühlensteg in Besigheim

Aus der Jury: „Die Ingenieure zeigen mit dieser Brücke ihre Fähigkeit, statische Herausforderungen mit ästhetischer Raffinesse zu vereinen und damit einen Beitrag zur architektonischen Qualität des öffentlichen Raums zu leisten.“

nominiert in der Sparte Infrastruktur- und Ingenieurbau

Mit dem Neubau einer filigranen Fuß- und Radwegbrücke über die Enz wurde in Besigheim die mittelalterliche Altstadt mit dem umgestalteten Parkareal und den angrenzenden Stadtgebieten verbunden. Die einhüftige, selbstverankerte Hängebrücke ermöglicht nicht nur eine effiziente Nutzung des vorhandenen Raums, durch ihre materialsparende Hohlkörperkonstruktion ist sie außerdem ressourceneffizient und leistet damit auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Die Integration von Stahlbetonrampen in die seilverspannte Fußgängerbrücke gewährleisten einen barrierefreien Zugang und bieten gleichzeitig einen spektakulären Ausblick auf die umliegende Enzaue. Durch die filigrane Ausführung der insgesamt 117 m langen Brücke, werden die Sichtbeziehungen auf den historischen Stadtkern nicht gestört. Die auffällige Linienführung ist der Fließrichtung der Enz geschuldet und berücksichtigt durch Stellung und Material das Hochwasser, welches regelmäßig die Aue überschwemmt. Abgerundet wird die Komposition durch ein ganzheitliches Lichtkonzept. Unter Einbindung der Brücke ist am Fuße eine umfängliche Spiellandschaft gestaltet worden. Dieser Brückenschlag dient darüber hinaus der sicheren Schulwegeführung und ergänzt das Radwegenetz. Der Mühlensteg in Besigheim beeindruckt durch seine ästhetische Gestaltung und innovative Konstruktion, die überzeugend in die umgebende Landschaft eingebettet ist.