© Martin Stollberg

Thannscher Hof in Heidelberg

Aus der Jury:  „Durch diese gestalterisch ambitionierte und umsichtige Sanierung wurde die historische Hofanlage zu neuem Leben erweckt […]“

nominiert in der Sparte Wohnungsbau

Der barocke Hofkomplex von 1710 in Heidelberg-Rohrbach wurde zu einem generationsübergreifenden Wohnensemble transformiert. Bei der denkmalgerechten Sanierung und Umnutzung lag ein besonderes Augenmerk auf der Beachtung der Historie und der vorgefundenen Bausubstanz. Hierzu wurden die Gebäude bis zum ursprünglichen Zustand rückgebaut und anschließend saniert und restauriert. In ihrem äußeren Erscheinungsbild blieb die Hofanlage erhalten, dem Ensemble wurden keine Bauten hinzugefügt. Entstanden sind mehreren Wohneinheiten im Herrenhaus, vier Reihenhäuser im Stallgebäude, ein Doppelhaus in der Remise und im Dachgeschoss der Scheune vier kleine Wohneinheiten. Der Einsatz eines automatischen Parksystems im Erdgeschoss der Scheune bietet eine Lösung für Mobilitätsbedürfnisse, ohne das historische Bild zu stören. Vor Ort vorhandene Materialien wurden wiedereingesetzt, in gleicher oder anderer Funktion. Das ehemalige Scheunentor wurde zur Fassade des Stallgebäudes, alte Mauer- und Pflastersteine fanden erneut Verwendung. Die energetische Sanierung unter Einsatz einer Brennstoffzellen-Heizung und der Nutzung von Regenwasser sorgt für eine nachhaltige und ressourcenschonende Bewirtschaftung. Der Umbau der barocken Hofanlage zu einem Mehrgenerationenprojekt stellt ein herausragendes Beispiel für bedarfsgerechten und gemeinschaftlichen Wohnraum unter Bewahrung des kulturellen Erbes dar.