© Martin Stollberg

U-Bahnhaltestelle in Karlsruhe

Aus der Jury: „Die Gestaltung der unterirdischen Räume zeugt von einer durchdachten Herangehensweise, die sowohl funktionalen als auch ästhetischen Ansprüchen gerecht wird.“

nominiert in der Sparte Infrastruktur- und Ingenieurbau

Die oberirdisch verlaufenden Straßenbahnen prägten lange Zeit das Stadtbild und den öffentlichen Raum der Stadt Karlsruhe. Mit der Tieferlegung der Straßenbahn im Bereich der Fußgängerzone entstanden sieben neue Straßenbahn-Haltestellen im Stadtbahntunnel. Hierdurch entstehen oberirdisch Umgestaltungsoptionen für einen attraktiveren Stadtraum. Die einheitliche Gestaltung aller Haltestellen erfolgte nach zwei Prinzipien: Zwischen Oberfläche und Bahnsteigebene wird im "Transferraum" auf bauliche Verkleidungen weitestgehend verzichtet, während es im "Haltestellenbereich" eine weiße Raumschale mit abgerundeten Übergängen von Boden, Wand und Decke gibt. Notwendige Infrastrukturen wie Fahrkartenschalter konnten zurückhaltend integriert werden, auf Reklame wurde verzichtet. Ein herausragendes Gestaltungselement ist das Lichtkonzept, das den Haltestellenraum auf einzigartige Weise belebt und Atmosphäre schafft. Die frei im Raum schwebende Stahlseilkonstruktion mit integrierten LED-Leuchten verleiht dem Untergrund eine poetische Note und setzt Fahrgäste und Straßenbahnen gekonnt in Szene. Insgesamt ist der Stadtbahntunnel Karlsruhe mit seinen sieben unterirdischen Haltestellen ein gelungenes Beispiel für eine innovative und nachhaltige Stadtentwicklung, die sowohl funktionalen als auch ästhetischen Ansprüchen gerecht wird.