Bauen und Wohnen im Bestand Haslach: Wohnpark Engelhof

Auf dem Grundstück eines ehemaligen Gasthauses in zentraler Lage wurde ein privat finanzierter Wohnpark mit serniorengerechten Mietwohnungen errichtet. Das Ensemble besteht aus fünf Einzelhäusern, die über eine gemeinsame, gläserne Magistrale erschlossen werden.
 

Zusammenfassung

Der privat finanzierte Wohnpark Engelhof bietet seniorengerechte Mietwohnungen im Stadtzentrum von Haslach. Das Angebot richtet sich an Senioren, die eine großzügige Mietwohnung im Stadtkern den zu groß gewordenen Einfamilienhäusern in der Peripherie vorziehen. Das Gebäude-Ensemble besteht aus fünf Einzelhäusern, die über einen gemeinsamen, verglasten Verbindungsgang, die „Magistrale“, erschlossen werden. In jedem der drei Geschosse und im Dachgeschoss ist jeweils eine Wohnung untergebracht, das Haus an der Engelstraße wird gewerblich genutzt.

Ausgangslage

Im Jahr 1751 wurde das Gasthaus Engel als Haltestelle und Raststation für Postkutschen erbaut. Es diente der Engelstraße als Namenspate. Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung ergab, dass eine Sanierung, Umnutzung und Erweiterung des Gebäudes aufgrund der sehr schlechten Bausubstanz nicht durchführbar war. Gleichzeitig existierte in Haslach der Bedarf nach seniorengerechten Mietwohnungen im beengten Stadtkern. Daraus ergab sich das Vorhaben, anstelle des Gasthauses Engel eine Wohnanlage mit einem speziell auf die Bedürfnisse von Senioren zugeschnittenem Konzept zu errichten.

Eine Rahmenbedingung für das Projekt war auch die Lage des Grundstücks, das allseitig von Straßen sowie einem Fußweg begrenzt wird. Entsprechend der historischen Bebauung war eine Grenzbebauung beziehungsweise Einfriedung somit nur bedingt möglich. Daneben bestand der Ruf, auf dem Grundstück öffentliche , halböffentliche und private, also geschützte Bereiche herzustellen. Die gesamte Anlage musste außerdem behindertengerecht geplant werden und in Materialität und Formsprache der Altstadtsatzung der Stadt Haslach genügen. Zur Sicherstellung der Mobilitätsbedürfnisse war eine Tiefgarage erforderlich.

Massnahmen

Das resultierende Gebäudeensemble besteht aus fünf Einzelhäusern, die über einen gemeinsamen verglasten Verbindungsgang, die „Magistrale“, erschlossen werden. Die Einzelhäuser sind abwechselnd links und rechts an der Magistrale angeordnet, wodurch zwischen den Häusern schachbrettartig versetzte Innenhöfe entstanden sind. Die Magistrale wird zu den Höfen mit Glas-Schiebetüren im Erdgeschossen und einer offenen Schuppenverglasung in den Obergeschossen ausgeführt. An der Magistrale befinden sich sämtliche Wohnungseingangstüren sowie der Zugang zu den Kellerräumen und in die Tiefgarage. Alle Einzelhäuser wurden auf die Grenzen gebaut. Zwischen den Häusern bilden etwa 1,60-1,80 Meter hohe Gartenmauern eine flächenbündige Ergänzung.

Der Hauptzugang zur Magistrale erfolgt von der Engelstraße aus durch ein Eingangstürelement, in der sich auch Erschließungstreppen und ein Personenaufzug befinden. Alle Einzelhäuser und zwei Innenhöfe sind komplett unterkellert. Die Höhenversprünge in der UG-Decke zwischen den Hof- und den Wohnhausbereichen werden als Unterzug genutzt und bilden die Tragstruktur in der Tiefgarage im Untergeschoss. Beheizt wird der Komplex, der im KfW-60-Standard realisiert wurde, über ein Blockheizkraftwerk mit einer Leistung von 15,5 kW.

Die Ensemblewirkung der Anlage entfaltet sich durch eine einheitliche Putz-Oberfläche und die Wahl eines Ziegelmauerwerks für die Gartenmauern und die Sockel der Einzelhäuser. Jedes Haus besitzt ein Satteldach mit Ziegeldeckung und in nicht einsehbaren Bereichen Dachflächenfenster. Vier der fünf Einzelhäuser sind in Ausführung und Wohnnutzung nahezu identisch, mit je einer Wohnung pro Geschoss, darunter großzügige Maisonettewohnungen mit zweigeschossigen Bereichen und einer Galerie. Das Haus Nr. 1 an der Engelstraße wird gewerblich genutzt, mit einer Ladennutzung und Büronutzung über je zwei Geschosse.