Mittendrin ist Leben:
Grün in der Stadt Ulm: Freiraumentwicklung durch dialog:grün

Im Dialog zwischen Bürgerschaft und Fachleuten werden Konzepte für Grünstrukturen zur Aufwertung des Stadtraums entwickelt und umgesetzt.

Ausgangslage und Probleme

Unterschiedliche Zielvorstellungen und fehlender Konsens zwischen Bürgerschaft, Politik und Verwaltung führten dazu, dass die Gestaltung öffentlicher Freiräume in Ulm über einen langen Zeitraum wenig Beachtung fand. Die Entwicklung und Umsetzung größerer Grünprojekte schien nicht möglich zu sein.

Im Verteilungskampf um die begrenzten Haushaltsmittel wurden zudem Projekte der Freiraumentwicklung häufig zurück gestellt und konnten sich gegenüber öffentlichen Hoch- und Tiefbauprojekten nur schwer durchsetzen. Die Entwicklung und Gestaltung des öffentlichen Raumes wurde oft als nachrangig behandelt.

Lösungsansatz und Maßnahmen

„dialog:grün“ verfolgt eine auf Dauer angelegte, dialogorientierte Strategie zur Stärkung des Bewusstseins in Bürgerschaft, Politik und Verwaltung für die Bedeutung des öffentlichen Raums und zur Verbesserung der Grünausstattung der Stadt Ulm. Die Gestaltung des Grüns soll sich in diesem Prozess als wichtiges Element in der Baukultur der Stadt etablieren. „dialog:grün“ versteht sich als eine öffentliche und offene Plattform für einen stadtgesellschaftlichen Diskurs.

Das Kommunikations- und Organisationsprojekt „dialog:grün“ wird durch die Stadt Ulm betrieben. Es besteht aus einem Forum bürgerschaftlicher Stadtteilgruppen, Umweltschutzverbänden und weiterer Institutionen sowie aus einem Fachbeirat externer Fachleute. Aus dieser Struktur heraus werden vielfältige Planungen und Maßnahmen auf unterschiedlichsten Maßstabsebenen im Ulmer Stadtraum entwickelt und verwirklicht.

Der Fachbeirat fungiert dabei als Ideen- und Ratgeber zu konkreten Themen und Projektvorschlägen, das öffentliche Forum ist als informelle Plattform für Diskussion und Mitwirkung themenbezogen in unterschiedlicher Zusammensetzung aktiv. Einen Schwerpunkt des Forums bilden Diskussionsveranstaltungen, stadtteilbezogene Bürgergespräche oder projektorientierte Arbeitsrunden.

Die Umsetzung von Maßnahmen erfolgt durch die Fachverwaltung. Beispielgebend sind etwa die Entwicklung des Bürgerparks Eselsberg als Spiel- und Naherholungsfläche, die Baumspendenaktion „Ulmer Stammbaum“, durch die mittlerweile über 150 Bäume gepflanzt werden konnten, oder die Aktion „Stadtgärten“ zur Umgestaltung von Verkehrsflächen. Auch großmaßstäbliche Projekte wie „Periphere Parks“, ein Konzept zur Aufwertung von Landschaftsbereichen im Umfeld der Stadt, sind Gegenstand der Arbeit des Forums.

Wirkung und Ausblick

Das Projekt „dialog:grün“ hat zu einer hohen Mitwirkungsbereitschaft der Bürgerschaft und zu einem besseren Verständnis für die Planung im öffentlichen Raum geführt. Mit der intensiven Einbindung der Öffentlichkeit trägt die Stadt aktiv zum Interesse und zur Mitwirkung an Planungsprozessen bei. Die Herausbildung eines gemeinsamen Verantwortungsbewusstseins gegenüber dem städtischen Freiraum unterstreicht den nachhaltigen Ansatz des Projekts.

Auf Basis der etablierten Diskussionskultur können auch künftig Grünstrukturen entwickelt und die Stadtgestaltung verbessert werden.