Natur in der Stadt hat ökologische Dimensionen wie auch soziale. Gerade in dicht bebauten innerstädtischen Arealen stellt es eine Herausforderung dar, etwa aus den Gartenschauen dauerhafte Vorhaben zu entwickeln. Die Anstrengungen lohnen aber, wie die Projekte in dieser Kategorie zeigen.

Problemstellung

Die Veränderung der Landschaft durch Besiedelung hat nachhaltige Auswirkungen auf Böden, Gewässer, Luft, Klima und das Landschaftsbild und verändert die Lebensräume von Pflanzen und Tieren. Aber auch die Siedlungen der Menschen sind auf die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen in hohem Umfang angewiesen. Weil Umweltschutzziele oftmals mit anderen Interessen kollidieren, sind sie gegen wirtschaftliche und gesellschaftliche Ziele der städtebaulichen Entwicklung, auch bei der Innenentwicklung, gerecht abzuwägen und zu bewerten. Das gilt auch für den innerörtlichen Biotop- und Artenschutz und die Gestaltung von Netzstrukturen des Artenaustausches über Siedlungsgrenzen hinweg.

Über die Eingriffs-Ausgleichsregelung können für unvermeidbare Eingriffe in Natur und Umwelt an geeigneter Stelle Ausgleich geschaffen werden. In vielen Fällen ist das auch innerhalb des Innenbereichs möglich. So kann gleichzeitig ein Beitrag zur Lebensqualität in Städten geleistet werden.

Umweltschutz, Biotop- und Artenschutz im Siedlungsraum sind in besonderem Maße auf das Verständnis und die Mitwirkung der Bürgerschaft angewiesen und deren Beteiligung an der Formulierung von Zielen und der Durchführung von Umweltschutzmaßnahmen umso bedeutender. Bei der Entwicklung gesamtstädtischer oder gesamtgemeindlicher Konzeptionen kann das bürgerschaftliche Engagement für die Belange des Umweltschutzes und den Qualitätsanspruch an öffentliche Räume ein wichtiges Korrektiv gegenüber dominierenden Einzelinteressen sein.

Aufgaben und Lösungsansätze

Als Schauplatz der Innenentwicklung bedingt die Stadtlandschaft eine stärkere Gewichtung der ökologischen Dimension. Die Berücksichtigung von Boden, Wasser, Luft und Klima in hoch verdichteten städtischen Umfeldern ist eine besondere Herausforderung an das Planen und Bauen im Bestand. Maßnahmen gegen Bodenversiegelung, Lärmemissionen und Luftverschmutzung, die Verbesserung der Gestaltungs- und Aufenthaltsqualität öffentlicher Räume und die Entwicklung strukturreicher Siedlungsbiotope gehören deshalb zu den Aufgaben der Innenentwicklung.

Im Mittelpunkt stehen

  • die Stadtlandschaft als überformter Landschaftsraum mit ablesbaren Geländeprofilen, naturnahen oder künstlichen Gewässern und einer mit der offenen Landschaft vernetzten Biotopstruktur,
  • öffentliche Parks, Erholungsflächen und Frischluftbahnen als großräumig angelegte Grünflächen innerhalb der Siedlungsstruktur und Übergänge zur Landschaft an den Siedlungsrändern und  
  • der innerörtliche Biotop- und Artenschutz.