© Prof. Peter Cheret

Die "Stuttgarter Holzbrücke" im Remstal Staatspreis in der Sparte Infrastruktur-/Ingenieurbau

Aus der Jury-Bewertung:
Die „Stuttgarter Holzbrücke“ „ermöglicht nicht nur eine nachhaltige und die Möglichkeiten des modernen Holzbaus nutzende neue technische Lösung, sondern eröffnet dem Holzbrückenbau auch die Entwicklung einer eigenständigen modernen Gestaltungssprache.“

Innovative Holzbrücken als Blickfang und Blaupause

Das interdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungs-Projekt "Stuttgarter Holzbrücke", hatte zum Ziel, eine serielle, innovative Holzbrückenkonstruktion zu entwickeln und zu realisieren. Daher waren neben dem Ingenieur- und dem Architekturbüro auch das Bauunternehmen Schaffitzel Holzindustrie und die Materialprüfungsanstalt der Uni Stuttgart beteiligt. Gefördert wurde das Projekt aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und vom Cluster Holz BW. Die dabei entstandene blockverleimte Brettschichtholzbrücke für Fußgänger und Radfahrer wurde im Rahmen der interkommunalen Remstal-Gartenschau bisher dreimal errichtet.

Die Bauwerke sind als integrale Massivholzbrücke, d. h. ohne schadensanfällige Lager und Fugen, konstruiert und werden, weitgehend vorgefertigt, als Rahmenkonstruktion auf eine Pfahlgründung im Dammbereich aufgesetzt und stirnseitig eingespannt. Die Brücke hat durch die Verwendung eines über die Tragkonstruktion hinausragenden Gehbelags aus dünnen Textilbetonplatten einen konstruktiven Holzschutz und ist daher besonders wartungsarm. Neben ihrer langen Lebensdauer ist darüber hinaus auch der minimierte Beton- und damit Zementanteil ökologisch vorteilig.

Trotz der massiven Konstruktion wirken die Brücken mit der abgetreppten Untersicht sehr filigran. Die Geländer sind expressiv geformt und mit einem Seilnetz aus Edelstahl bespannt. Die Brücken fügen sich wie selbstverständlich in das jeweilige Umfeld ein.