© Martin Stollberg

Beznerturm in Ravensburg

Aus der Jury:  „Die sorgfältige Abwägung von Erhalt und Erneuerung, von funktionaler Anpassung und ästhetischer Aufwertung, zeugt von einem tiefen Verständnis für die Bedeutung des Gebäudes und seines städtischen Umfelds.“

nominiert in der Sparte Wohnungsbau

Der Eingang des neuen Bezner-Areals in Ravensburg hat durch Umbau und Sanierung des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der namensgebenden Maschinenfabrik Bezner ein identitätsstiftendes Gesicht erhalten. Eine Baugemeinschaft hat den, aus den 1950er Jahren stammenden, ursprünglich fünfgeschossige Verwaltungsbau mit regelmäßiger, rechteckiger Lochfassade zu einem sechsgeschossigen Wohnturm mit einer an die benachbarten Fabrikhallen erinnernden Fassade transformiert. Die eingeschossige Aufstockung hat das Gebäude räumlich und funktionell erweitert, im Beznerturm sind nun zehn Wohn- und eine Gewerbeeinheit untergebracht. Das einseitig verdrehte Dachgeschoss markiert die erfolgte Aufstockung in Holzbauweise in der Silhouette. Die neu gestaltete Westfassade, ergänzt um eine ca. drei Meter tiefe Wandscheibe, bildet einen lebendigen Raum mit Loggien, Terrassen und Zimmern. Im Bestandsbau vorhandene Kappendecken wurden von den abgehängten Verkleidungen befreit und sichtbar gemacht. Die gestalterische Entscheidung, die Öffnungen des Gebäudes zu vergrößern und mit Rund- bzw. Segmentbögen zu versehen, schafft eine gelungene Verbindung zwischen Alt und Neu. Der anspruchsvolle Anschluss an den Bestand gelingt über eine halbrunde Baumfuge. Die Umgestaltung des Verwaltungsgebäudes stellt ein herausragendes Beispiel für ein Weiterbauen und Umnutzen unter sorgfältiger Abwägung von Erhalt und Erneuerung, von funktionaler Anpassung und ästhetischer Aufwertung dar.