Bauen und Wohnen im Bestand Konstanz: Gebäudeensemble Sigismundstraße

Die Eigentümer zweier zusammenhängender, denkmalgeschützten Gebäude aus dem 13. und 17. Jahrhundert entschieden sich für eine umfangreiche Sanierung im Rahmen eines von der Stadt Konstanz ausgewiesenen Sanierungsgebiets. In fußläufiger Nähe zu Bahnhof und Innenstadt entstanden Ladenlokale sowie Wohnungen für Singles und berufstätige Paare.
 

Zusammenfassung

Die Altstadt der Stadt Konstanz mit seinem beeindruckenden Anteil an historischer Bausubstanz sollte wirtschaftlich neu belebt werden. Die Festlegung eines förmlichen Stadterneuerungsgebiets mitsamt vo-rausgehender Untersuchungen sollte dabei gezielt Missstände und Fehlnutzungen aufdecken und angehen. Die denkmalgerechte Sanierung des historischen Ensembles Sigismundstraße 10 und 12 steht dabei für das Gelingen des Konzepts in Konstanz.

Ausgangslage und Massnahmen

Mit der förmlichen Festlegung des Stadterneuerungsgebietes „Altstadt mit Niederburg“ wurde auf den langjährigen Wunsch aus Bevölkerung, Politik und Verwaltung reagiert, eine wirtschaftliche Belebung des ältesten Stadtteils von Konstanz zu initiieren. Der förmlichen Festlegung voraus gingen die vorbereiten-den Untersuchungen; sie dienten als Beurteilungsgrundlage über die Notwendigkeit der Sanierung, die sozialen, strukturellen und städtebaulichen Verhältnisse und Zusammenhänge, die anzustrebenden allge-meinen Ziele und schließlich die Durchführbarkeit der Sanierung im Allgemeinen.

Die Untersuchungen führten zum Fazit, dass städtebauliche Missstände im Untersuchungsbereich vorlie-gen und die Festlegung eines förmlichen Stadterneuerungsgebietes zur Beseitigung der Missstände sinn-voll und zweckmäßig ist. Gleichzeitig wurden in einem umfangreichen Katalog Maßnahmen aufgezeigt, um den Missständen zu begegnen. Dazu gehörten die Klärung der Eigentumsverhältnisse, die Stärkung der sozialen Verhältnisse und der Bevölkerungsstruktur, die Verbesserung des Gebäudezustands, die Optimie-rung von Grundstückssituationen und -nutzungen sowie Überlegungen zur Gebäudenutzung. Zudem sollte die Gestaltung von Verkehrsraum und Erschließung verbessert und die Stadtstruktur, Stadtbildqualität und Qualität der Freiflächen aufgewertet werden. Eine enge Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege war dabei Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung dieser Ziele.

Die Gebäude Sigismundstraße 10 und 12, mitten in der Altstadt gelegen zwischen Marktstätte, Rosgar-tenstraße, Bodan- und Bahnhofsplatz, sind ein Erfolgsausweis des Sanierungskonzeptes für die Konstan-zer Altstadt. Um den Erhalt der vom Verfall bedrohten, denkmalgeschützten Gebäude aus dem 13. und 17. Jahrhundert zu gewährleisten, beschloss die Erbengemeinschaft 1995, umfangreiche Sanierungsmaß-nahmen durchzuführen. Insbesondere die sanitäre, haustechnische und elektrotechnische Ausstattung wurde modernisiert. Gleichzeitig wurde großer Wert auf die Anreicherung der Gebäude mit einer zeitge-mäßen und anspruchsvollen Nutzung – in Form von Ladenlokalen und Wohnungen – gelegt. Dem hohen denkmalpflegerischen Stellenwert der historischen Gebäude kam dabei besondere Beachtung zu.

Wirkung

Die Sanierung der Gebäude Sigismundstraße 10 und 12 ist ein Beispiel mit Vorbildcharakter für die Um-setzung der Sanierungsziele. An dieser Stelle wurde angestrebt, Wohnungen in der Altstadt für Singles und berufstätige Paare in hochwertig sanierten historischen Gebäuden mit guter fußläufiger Nahversor-gung und Bahnhofsnähe zu schaffen und die Altstadt durch die Ansiedlung attraktiver Ladenlokale im Fußgängerbereich zu beleben. Die erfolgreiche Umsetzung steht stellvertretend für den Erfolg der städti-schen Erneuerung im Bereich der Konstanzer Altstadt.