© Sebastian Schels

Das Waldhorn – Restaurant und Hotel, Kirchheim unter Teck Anerkennung in der Sparte Gewerbebau

Aus der Jury-Bewertung:
„Mit einem einfachen, jedoch in seiner Geometrie durchaus anspruchsvollen Baukörper wird auf die kleinteilige Körnung der Altstadtumgebung reagiert und doch ein klares Bekenntnis zu einer zeitgenössischen Architektursprache und Gebrauchskultur gegeben.“

Aktuelle Ästhetik im Respekt vor dem Bestand: Identität zeitgemäß fortgeschrieben

Nach dem Stadtbrand von 1690, dem ein Großteil der Gebäude innerhalb der Stadtmauern zum Opfer fiel, erfolgte der Wiederaufbau von Kirchheim unter Teck, der das heutige Stadtbild mit seinem wertvollen historischen Baubestand zur Folge hatte. Nach dem Abbruch des ehemaligen Gasthofs Waldhorn sollte an gleicher, städtebaulich prägnanter Stelle und direkt benachbart zur Bestandsarchitektur ein Gebäude mit Restaurant und einem großen Saal errichtet werden.

Für das Bauvorhaben bestand ein enger Planungs- und Gestaltungsrahmen durch eine Altstadtsatzung, die u. a. den „Fußabdruck“ des Vorgängerbaus als bindend vorgab. Auch Silhouette und Materialität mit dunklem Ziegeldach, hellem Putz und der sichtbaren Holzstruktur aus gebürsteter Douglasie am Giebel zum Marktplatz, sind dem ehemaligen Gebäude und den Bauten der Nachbarschaft nachempfunden.

Ein von der Stadt eingesetzter Gestaltungsbeirat begleitete das Bauvorhaben und forderte einen zeitgemäßen Neubau, der sich, ohne zu historisieren, dem Thema Fachwerk und der kleinteiligen Stadtstruktur in angemessener Weise nähert.

Das Gasthaus wird vom Marktplatz aus betreten. Im Erdgeschoss ist der Gastraum mit dem daneben liegenden Hotel verbunden. Im Obergeschoss befindet sich ein offener multifunktionaler Veranstaltungssaal. Atmosphärisch wird das Gebäudeinnere maßgeblich von der Konstruktion und der einfachen Materialität geprägt.