© Brigida González

Hochschule der Medien (HdM), Erweiterung Süd, Stuttgart Anerkennung in der Sparte Bauen für Bildung und Forschung

Aus der Jury-Bewertung:
„Die Reduzierung auf wenige, langlebige und robuste Materialien setzt auf Beständigkeit, die Klugheit der Grundrisszonierung auf lange Nutzbarkeit. Ergebnis ist ein starkes Gebäude, das in jeder Hinsicht überzeugt.“

Campusbaustein als starkes Zeichen

Das viergeschossige Seminar- und Bürogebäude der Hochschule der Medien, das exponiert auf einer kleinen Anhöhe steht, hat durch seine Lage, Gebäudehöhe und Geometrie eine starke städtebauliche Ausstrahlung.

Das kubische Gebäude mit einer Fassade aus kerngedämmten Fertigbeton-Sandwichelementen in Sichtqualität und festverglasten großformatigen Fenstern mit seitlichen Lüftungsklappen wirkt durch die reduzierte Materialverwendung von außen streng und repräsentativ. Im Innern bestechen funktionale, offene Strukturen, die qualitativ hochwertige bauliche Ausführung und Materialwahl (Beton, Industrieparkett, Linoleum) und die dezente graue Farbgebung. Durch die Erschließung über Eck und flexible Glastrennwände ist insbesondere das Erdgeschoss flexibel nutzbar: Foyer, Veranstaltungssaal und Kreativzone können sowohl separat als auch gemeinsam als Raumkontinuum genutzt werden. Der Kreativbereich verfügt über einen attraktiven, vorgelagerten Freibereich.

Leichte Trennwände, Hohlraumböden und geräumige Flurbereiche mit Deckendurchbrüchen zwischen den Geschossen machen auch in den Obergeschossen vielfältige Grundrissgestaltungen möglich. Der für den Beton erforderliche höhere Primärenergieeinsatz soll durch eine lange Nutzungsdauer kompensiert werden; die Flexibilität der Bauweise (offene Leitungsführung, nichttragende Wände) unterstützt diesen Ansatz.