© Werner Huthmacher Photography

MARCHIVUM, Mannheim Anerkennung in der Sparte Bauen für die Gemeinschaft

Aus der Jury-Bewertung:
„Ein düster problematisches Baudenkmal in unwirtlichem Umfeld wurde in einen belebten Lernort zur Selbstverständigung der Stadtgesellschaft verwandelt.“

Ehemaliger Hochbunker wird Lernort für die Stadtgesellschaft

Der denkmalgeschützte, ehemalige Stahlbeton-Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg am Rande der Neckarstadt-West hat eine wechselvolle Geschichte durchlaufen. Nach umfassender Sanierung, Umbau und Aufstockung ist er nun die Adresse des MARCHIVUM und bietet Raum für das Mannheimer Bauakten- und Stadtarchiv, ein NS-Dokumentationszentrum und – als „Haus der Begegnung, des Erlebens, Lernens und Forschens“ – für Veranstaltungen verschiedener Art. Die öffentlichen und kulturellen Nutzungen an diesem Ort und in diesem Bau tragen insbesondere auch zur städtebaulichen Aufwertung des öffentlichen Raums sowie des Stadtteils Neckarstadt-West insgesamt bei.

Das äußere Erscheinungsbild des Bunkergebäudes wurde – abgesehen von der Aufstockung – in Abstimmung mit dem Denkmalschutz nur minimal verändert. Viele bauzeitliche Details und Geschichtsspuren konnten erhalten werden.

Entstanden sind ein Technik- und Lagergeschoss, zwei Ausstellungsgeschosse und drei Magazingeschosse. Im zweigeschossigen Glasaufbau befinden sich Büroräume, ein Digitalisierungszentrum, mehrere Lesesäle und ein großer Veranstaltungsraum. Die zurückgesetzte Aufstockung aus Glas und Metall, die mit einer Rahmenbeleuchtung und bedruckten Prallscheiben für passiven Sonnenschutz ausgestattet ist, weist weithin sichtbar und auch nachts auf die Erneuerung und neue Nutzung des Bauwerkes hin.