Mittendrin ist Leben:
Grün in der Stadt Sigmaringen: Gartenschau Sigmaringen

Sigmaringen gestaltet seinen Stadtraum am Wasser neu.

Ausgangslage und Probleme

Bei der Donaukorrektur der 1970er Jahre wurde der Fluss im Interesse des Hochwasserschutzes in einer großzügigen Schleife um die Stadt Sigmaringen herumgeführt. Südlich des Flusses liegt die kompakte Altstadt mit dem Hohenzollern-Schloss, das hoch über dem Wasser thront. Durch die Verlegung der Donau wurde jedoch die enge Verbindung zwischen Stadt und Fluss getrennt, die Stadträume entlang der Donau wurden stark vernachlässigt. Es fehlten Querungen über den Fluss für Fußgänger und Radfahrer.

Lösungsansatz und Maßnahmen

Mit einer Bewerbung zum Grünprojekt unter dem Arbeitstitel „Land-Schaft(s)- Bild Fluss Fels Stadt“ wollte die Stadt Sigmaringen eine nachhaltige Aufwertung der Freianlagen im Bereich der Donau erreichen und den Fluss wieder zu einem erlebbaren und präsenten Element für die Bürgerschaft und Gäste der Stadt machen. Nach dem Zuschlag für die Landesgartenschau 2013 wurde über ein Wettbewerbsverfahren das beste Gesamtkonzept ermittelt. Die Projekte der Landesgartenschau 2013 verteilten sich über die gesamte Länge des Sigmaringer Donauufers, um die städtischen Freiflächen stärker in den regionalen Landschaftspark Donau zu integrieren.

Wichtige Bestandteile des Maßnahmenkatalogs sind die Zugänge von der Innenstadt zum Wasser. Sie wurden neu gestaltet, um attraktivere Verbindungen zur neuen Freizeitinfrastruktur zu ermöglichen. Unter anderem entstand zwischen Stadtzentrum und Landschaftspark eine Hängebrücke. In den Donauauen wurde ein Bereich des Geländes zu einer Bucht modelliert, die ein neues Holzdeck mit Zugang zum Wasser erschließt.

Ein Jugendfreizeitbereich mit Skateranlagen und Pocket-Gärten zum Verweilen stehen für den generationenübergreifenden Ansatz des landschaftsplanerischen Konzepts. Während der Landesgartenschau wurde der Landschaftsraum Donau von einer Reihe kultureller Veranstaltungen als Bühne genutzt. Am Wasser entstand eine neue Freilichtbühne für etwa 200 Zuschauerinnen und Zuschauer.

Wirkung und Ausblick

Die Donau und die Stadt rückten wieder näher zusammen. Durch die Maßnahmen der Landesgartenschau 2013 öffnete sich Sigmaringen zum Landschaftspark Donau. Am Fluss entstanden vielfältige Freizeitmöglichkeiten und kulturelle Einrichtungen, mit denen die Stadt sich neue Naherholungsflächen am Wasser erschließen konnte. Die Grünprojekte am Fluss haben neben einer besonderen Aufenthaltsqualität auch Anteil an einer Verbesserung des Stadtklimas und der Gewässerökologie.

Die Einrichtungen und Maßnahmen an der Donau bleiben zum großen Teil über den Veranstaltungszeitraum der Landesgartenschau hinaus bestehen. Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt, die sich bereits intensiv in den Gestaltungsprozess eingebracht haben, werden auch langfristig von einer Aufwertung des Stadtraums am Wasser profitieren.