Wohnen statt Parken – Häuser auf einem Park­deck, Konstanz Anerkennung in der Sparte Wohnungsbau

Aus der Jury-Bewertung:
„Das Projekt der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft Konstanz leistet – mit einfachen und fast bescheidenen Mitteln – einen leisen, sehr plausiblen Beitrag zur aktuellen Diskussion um mehr Wohnungsbau.“

Mit Phantasie und Qualität: Flächenpotenziale nutzen und ein neues Zuhause schaffen

In der Konstanzer Innenstadt sollte ein zweigeschossiges Parkdeck aus den 1980er Jahren, dessen Oberdeck zuletzt weitgehend ungenutzt war, instandgesetzt werden. Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft Konstanz erkannte das Potenzial für Wohnungsbau und Nachverdichtung und errichtete auf dem Dach der Tiefgarage sechs Miet-Einfamilienhäuser. Der unbebaute Teil des Parkdecks dient nun als Spielstraße.

Es entstand ein rhythmisierter Baukörper aus sechs Winkelhäusern, deren Obergeschosse mit Glaswänden verbunden sind. Für die rückwärtige Bestandsbebauung und den neu entstandenen Innenhof bietet der 70 Meter lange Baukörper dadurch Lärmschutz und Abgrenzung zur stark befahrenen Straße.

Die zweigeschossigen Grundrisse sind funktional gestaltet: Im Erdgeschoss gibt es kleine begrünte Innenhöfe, im Obergeschoss orientieren sich die Räume in Ost-West-Richtung. Jede Wohnungseinheit hat eine zur Straße verglaste Dachterrasse auf dem eingeschossigen Verbindungsteil.

Mit geringen Anpassungen der vorhandenen Tragstruktur des Parkhauses gelang es, die zusätzliche Belastung durch die leichten Holzhäuser auszugleichen. Die Aufbauten konnten in kurzer Bauzeit und mit geringen Baukosten errichtet werden.

Die Neubauten nutzen die Wärme des bestehenden Blockheizkraftwerks in der Tiefgaragenrampe. Photovoltaikanlagen auf den Dächern ergänzen das Mieterstrommodell der Stadtwerke.